Der heilige Koran ist unter Muslimen unverfälscht und selbst Theologen anderer Religionen bestätigen die Herkunft des Korans aus den Worten des letzten Propheten Muhammed Ibn Adullah. Die heutige Bibel und Thora, die zur Verfügung steht, ist zweifelsohne verfälscht. Bezüglich der Bibel kommt noch dazu, dass die erste schriftliche Fassung der Bibel in griechischer Sprache verfasst wurde und es ist klar, dass dies nur eine Übersetzung sein kann.
Wenn man in die Theorie der Übersetzungen auch nur oberflächlich analysiert, so stellt man fest, dass es schon zwischen lateinischen Sprachen keine 100%-ige Übersetzung geben kann. Wenn man nun bedenkt, dass der Prophet Jesus (AS) mit den Römern lateinisch und mit den Juden in armenischer oder hebräischer Sprache sprach, ist klar, dass es eine Übersetzung sein muss. Da aber die Übersetzung selbst nicht komplett sein kann, muss man schlussfolgern, dass die Bibel nicht alles, was Jesus (AS) seinen Jüngern sagte, zu uns übermittelt wurde.
Im Bezug auf den heiligen Koran sieht man, dass der Wortlaut des Propheten Muhammed (SAS) komplett überliefert wurde und zwar auf zwei Arten. Einmal sind es die Schreiber des Korans und zum anderen hatten zur damaligen Zeit viele Muslime den Koran auswendig gelernt. Gründe für den Erhalt des Original-Textes des Korans gibt es mehrere aber die häufigste angegebene ist, dass der Koran während der Zeit von Abu Bakr Schriften gesammelt wurden und diese mussten durch zwei Zeugen also Personen, die den Koran auswendig kannten, bestätigt werden. Daher kann man es als erwiesen ansehen, dass die vorliegende Fassung tatsächlich der Wortlaut des Propheten (SAS) ist.
Betrachtet man bestimmte Verse des Korans über die Verfälschung der früheren Offenbarung-Büchern so warnte Gott die Christen bzw. Juden vor der Aktion der Verfälschung. Betrachtet man einen Vers der Verfälschung der früheren Offenbarung-Texten so darf man zwei Möglichkeiten annehmen:
Klar ist, dass beide Methoden mit Gerechtigkeit nichts zu tun hat und daher Gott dieses verbat.
Da wir aber wissen, dass die erste Niederschrift der Bibel nicht in der Sprache war, in der er mit den Menschen redete ,so kann man auch annehmen, dass Verfälschungen in dieser Niederschrift vorhanden sind, die nicht absichtlich sind. Daher kann man annehmen, dass manche Verse der Bibel nicht mehr wortgetreu sind. Wenn aber die Änderung nicht aus böser Absicht erfolgte, so darf man annehmen, dass von der eigentlichen Bedeutung also das, was Jesus wirklich sagen wollte noch etwas übrig ist.
Jetzt darf man folgendes tun: Da der Koran unverfälscht und die Bibel zwar verfälscht aber doch teilweise die Worte des Propheten Jesus (AS) in relativ korrekter Bedeutung enthält kann man Verse des Korans mit den entsprechenden Versen der Bibel vergleichen Wenn in der Bibel ähnliches steht so darf man davon ausgehen, dass Jesus in Wirklichkeit das gemeint hat was im Koran steht.
Eine weitere Frage wäre, ob man Teile des Inhaltes der Original-Bibel, die in der vorliegenden Fassung bzw. Fassungen der Bibel nicht mehr vorhanden sind, rekonstruieren bzw. starke Vermutungen über verschwundene Teile der Bibel aufstellen.
Schiiten sind der Ansicht, dass die Ahl Bait (AS) also Fatima (AS), die Tochter des Propheten (SAS), der Prophet Muhammed (SAS) selbst sowie die 12 sündenfreien Imame, angefangen bei Imam ali (AS), Cousin des Propheten (SAS) und Ehegatte seiner Tochter und den darauf folgenden 11 Imamen aus der Nachkommenschaft Imam Alis(AS) und Fatima (AS) den heiligen Koran komplett verstehen sowie die Original-Bibel und die Original-Thora auswendig wissen und verstehen.
Dieser Umstand lässt einen interessanten Schluss zu: Da Imam Ali (AS) die Original-Bibel auswendig kennt und versteht und das Versprechen gab, wenn er Richter in der Gesellschaft ist, dass er die Juden nach der Thora, die Christen nach der Bibel und die Muslime nach dem Koran urteilt.
In seiner Kalifen-Zeit urteilte Imam Ali (AS) zwei Christen und gemäß des Buches „Islam: Religion, Geschichte und Kultur“ von Prof. M. Hamuidullah richtete er nicht nach Koran und Sunna (Traditionen des Propheten was eine der Quellen der Rechtsprechung ist), sondern bat die beiden Christen, ihm ihre Bibel zu geben, um darin zu lesen, wie er die beiden urteilen muss.
Um noch etwas weiter auszuholen betrachten wir die islamische Rechtsprechung in den sogenannten Grund-Gesetzen. Grundgesetze im Islam sind die sogenannten „Hadd“-Gesetze, deren Strafmaß entweder im Koran oder in den Traditionen fest und unveränderlich vorgeschrieben sind. In der Kalifen-Zeit verurteilte Imam Ali (AS) Christen und Juden bei Übertretung der Hadd-Gesetze entsprechend des islamischen Gesetzen. Wenn diese Hadd-Gesetze in den Original-Schriften der Thora und Bibel nicht wären und Imam Ali (AS) seinen Schwur halten muss und dies auch tat weil er sündenfrei ist, so ergibt sich die Notwendigkeit, dass die Hadd-Gesetze genau so wie sie im Islam vorgeschrieben sind auch in den früheren monotheistischen Religionen vorhanden waren.
Ehebruch in der Bibel und im Islam
In der Bibel (Johannes 8) steht:
Wenn wir den Wortlaut genau beachten so ist die Steinigung nicht aufgehoben, sondern die Methode der Hinrichtung war nicht korrekt. In Joh 8,7 forderte Jesus (AS) die Anwesenden auf in der Erfüllung der Bedingung der Sündenfreiheit das Urteil zu vollstrecken. Da keiner warf so ist klar, dass es keinen Sündenfreien gab! Betrachtet man ebenfalls den Aspekt am Ende Johannes 8,11 so ist klar, dass Jesus das Strafmaß nicht aufhob sondern das Verfahren extreme Fehler enthielt, die das ganze Gericht ungültig machten. Richter und Vollstrecker müssen gerecht sein und dies war nicht gegeben. Des weiteren muss der Tatbestand durch glaubwürdige Zeugen bestätigt sein und da keiner sündfrei war so ist dies ebenfalls nicht gegeben. Der letzte Satz von Jesus zu dieser Frau war: «Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!» Und dies zeigt ebenfalls, dass das Gesetz nicht aufgehoben ist. Betrachtet man die islamische Rechtsprechung so ist zur Vollstreckung der Steinigung vier gerechte Augenzeugen notwendig was nur schwer möglich zu erfüllen ist. Jesus wäre im obigen Fall der Richter und forderte die Anwesenden auf sofern sie sündenfrei waren das Urteil zu vollstrecken. Da Jesus selbst kein Augenzeuge war und er eben gerechte Augenzeugen zum Urteil notwendig waren ergab sich dass die Vollstreckung des Urteils nicht möglich ist. Am Tatbestand und der Gesetzesregelung ändert sich jedoch nichts.
Kopftuch in der Bibel
Das islamische Kopftuch oder arabisch Hidschab ist in der heutigen Zeit besonders umstritten. Das islamische Kopftuch wird im Westen als religiöses Symbol angesehen und an öffentlichen Orten wird von manchen das Zeigen religiöser Symbole als Widerspruch zur Freiheit interpretiert.
Aber ist das islamische Kopftuch ein Gesetz speziell im Islam? Dafür schauen wir mal in die Bibel. Im ersten Brief an die Korinther lesen wir:
1 Kor 11,5: Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. Sie unterscheidet sich dann in keiner Weise von einer Geschorenen.
1 Kor 11,6: Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen. Ist es aber für eine Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden oder sich kahl scheren zu lassen, dann soll sie sich auch verhüllen.
Betrachten wir diese zwei Verse, so stellen wir fest, dass eine Frau, die ihre Haare offen zeigt offensichtlich nicht gut ist, denn erst wird gesagt, dass eine Frau, die ihre Haare nicht bedeckt wie eine Geschorene ist und im Zweiten Vers wird gesagt, dass wenn es für eine Frau eine Schande ist, wenn sie kahl ist. Zusammen bedeutet es jedoch, dass der zweite Satz im Prinzip kein «Wenn»-«Dann» ist sondern eine Bestimmung. Daher kann man sagen, dass das Kopftuch bereits im Christentum existierte. Damit kann man aber auch sagen, dass das islamische Kopftuch keine dem Islam vorbehaltene Regel ist sondern schon im Christentum existierte.
Als Schlussbemerkung ist besonders darauf hinzuweisen, dass gläubige Muslime auch an die früheren Offenbarungsschriften glauben müssen und wenn sie es nicht tun ungläubig sind. Aber kann man an dir vorliegende verfälschte Bibel glauben und sie gar als offizielles Gesetz akzeptieren? Das geht offensichtlich nicht, aber der Glaube an eine vorhandene «echte Bibel», die von Jesus stammt (oder besser übermittelt wurde) ist Voraussetzung für den Glauben der Muslime! Daher kann man sagen, dass in der vorliegenden Fassung der Bibel zwar vieles steht was nicht vom edlen Propheten Jesus stammt aber weil es nicht nur Verfälschungen sind, so lassen sich die Worte Jesus (AS) mittels Abgleich mit dem Koran doch in einem begrenzten Umfang extrahieren. Dies führt bei einem gläubigen Muslim zu noch stärkerem Glauben an die früheren Offenbarungsschriften und die Hoffnung, dass Imam Mahdi (AS) bald erscheinen möge und uns in unseren Analysen des Vergleichs der Bibel und Koran bestätigt und/oder korrigiert!
IQNA