Seyyed Abolqassem Naqibi, Professor der Shahid Motahari Universität (Teheran), hielt auf der ersten Vorsitzung der internationalen Konferenz „Theologie der Pilgerfahrt“ eine Rede zum Thema „Semiotik des semantischen Systems von Pilger“. Eineb Auszug davon können Sie unten lesen:
Wir verfügen über ein wichtiges spirituelles Erbe, nämlich das Erbe der schriftlichen Quellen. Auch diese Quellen besitzen Zeichen. Diese Zeichen sind Wörter und Bedeutungen, denn unsere Studie im Bereich der Semiotik basiert auf Texten, die aus Wörtern und Bedeutungen bestehen. Diese Zeichen sind miteinander verbunden und diese Verbindung führt dazu, dass ein semantisches System geschaffen wird und deshalb versuchen wir dieses semantische System in diesen Texten zu entdecken.
Die Hauptquelle dieser Zivilisation ist der Heilige Koran. Alle Quellen nach dem Koran sind Quellen, die feste Konzepte oder zeitlich beschränkte Konzepte dieses Originaltextes verwenden. Das wichtigste Zeichen im Haupttext (d. h. im Koran) ist das Wort «Mubarak Allah» (deutsch: Segen Gottes) und dieses Wort basiert auf der Definition des Korans selbst: „Er ist hoch (und siegreich)”. Auf Grundlage dieses Konzepts des „Höheren“ gewinnen andere Konzepte an Bedeutung. Glaube und Unglaube und Hunderte anderer Konzepte die im Zusammenhang mit diesem Konzept Sinn ergeben.
Andere semantische Systeme, die nach dem Koran entstanden insbesondere Texte von Gebeten/Bittgebeten und Pilgertexte werden mehr als jeder andere Text vom monotheistischen semantischen System beeinflusst. Das Problem besteht darin, dass dieses semantische System, so die Behauptung der Wahhabiten, Polytheismus verursacht und daher nicht mit dem semantischen System des Monotheismus des Korans kompatibel ist.
Was unter dem Titel Gebetstexte aus dem Bereich der Ahl Bait (AS) entworfen wurde, wird von Zeichen begleitet, die die spirituelle Verhaltenskultur der Muslime mit dem Bedeutungssystem der Quelle (also dem Koran) in Einklang bringen und Beeinflussung durch diese offenbaren.
Ich werde Beispiele dafür geben, wie viel Wert auf das Schlüsselwort Allah (Gott) in Pilgertexten gelegt wird. Auf der Pilgerfahrt des Heiligen Propheten (Friede sei mit ihm) heißt es: „Ich bezeuge es gibt keinen Gott außer Gott, dem Einzigen und es gibt keinen Teilhaber für ihn“. Sie sehen, dass der wichtige Teil der Pilgerreise mit absolut monotheistischer Lehre begann damit es absolut ausgeschlossen wird dass es zum Polytheismus.
Auch auf dem Pilgertext für den Befehlshaber der Gläubigen Ali (AS) lesen wir: „Friede sei mit dir! Treuhänder Gottes in seinem Land!“. Diese Ergänzungen sind sinnvolle Ergänzungen, denn das Zentrum ist der Monotheismus, was das höchste und wertvollste Wort ist und sollte im absoluten Mittelpunkt der Praxis des Pilgers stehen.
Es scheint, dass der Schwerpunkt, der mit dem Wort Gott in Verbindung steht, bei Pilgerfahrten immer noch erhalten bleibt. Das heißt, Sie setzen das Wort Gott in die Mitte des Kreises und Titel wie „Beweis Gottes“, „Treuhänder Gottes“ und Dutzende anderer Titel werden in den Pilgertexten zu «Gott» hinzugefügt. Es wird unter demselben Titel platziert und Sie können auf dieser Grundlage einen Kreis zeichnen bei dem Gott ist in der Mitte ist.
IQNA