Platz der Kunst unter muslimischen Denkern
Wenn die islamische Philosophie eine starke Beziehung zur griechischen Philosophie hat und in der griechischen Philosophie die Wirkung und der Einfluss von Philosophie und Kunst sehr hoch sind, so sollte es in der islamischen Philosophie natürlich auch einen gegenseitigen Einfluss zwischen Kunst und Philosophie geben, aber dies ist nicht der Fall.
Die Entstehung der Urheberschaft und des Schreibens der Philosophie liegt in Griechenland, obwohl im Bereich der Kunsttheorien die griechische Theorie die grundlegendste Theorie der Kunstphilosophie ist. In dieser Zusammenstellung sehen wir von Anfang an eine ernsthafte Beziehung zwischen Kunst und Philosophie. Zum Beispiel: Wir haben einen Philosophen namens Gergias. Er sagt, dass ein Künstler in der Lage sein muss, die Seele seines Publikums zu erfreuen. Wenn das Kunstwerk das Publikum nicht erfreuen kann, so gilt es nicht als Kunstwerk.
Die Seele des Kunstwerks ist die, die Seele des Publikums einfängt. Wie soll man das machen? Gergias sagt, dass ein Maler nicht das Recht hat, echte Farben in einem Gemälde zu verwenden sondern, dass er eine Reihe von Farben nehmen, sie kombinieren und dann verwenden muss ... Wir wissen dies aus den ersten Ansätzen der Philosophie zur Kunst und deren philosophische Auswirkungen über das Herz und das Wesen der Kunst.
Aristoteles ist Verfechter der Kunstphilosophie und auch Verfechter des ontologischen Beweises der Kunst. Aristoteles sagt, dass der Mensch drei Kräfte hat: Theoretisch, praktisch und erfinderisch (Schöpfung) was die ultimative Kunst ist. Dies ist der Beginn des Beweises der Ontologie der Kunst aus der Sicht von Aristoteles. Es gibt viele Beispiele die zeigen, dass sich die Kunst im Westen fast gleichzeitig mit der Philosophie entwickelte. Im Gegensatz dazu war der Umgang der islamischen Welt mit Griechenland äußerst kritisch und zugleich wissenschaftlich.
Die wichtigste Theorie der Kunstphilosophie ist die Theorie der Nachahmung. Ibn Sina verwendet die Begriffe Gleichnis und Nachahmung. Farabi und seine Anhänger verwenden den Begriff der „Imagination“. Diese Wahrnehmung steht der Welt der Kunstphilosophie nahe, denn wenn ich Sie bitte ein Objekt in einem Gemälde umzuschreiben ist es unmöglich nicht durch den Filter Ihrer Vorstellungskraft zu gehen, sodass das was entsteht keine Realität sondern eine Kombination aus Realität und Ihrer Fantasie ist.
Einerseits haben wir die hervorragendsten Themen, aber ihre Funktion war theologisch. Die Themen der islamischen Zivilisation im Bereich der Farbe als wichtigstes visuelles Element der Kunst sind die hervorragendsten Themen, die von Mystikern präsentiert werden.
Das Ergebnis dieser Worte ist, dass wenn wir davon ausgehen, dass Kunst über äußerst wichtige Grundlagen wie Vorstellungskraft, Farbe, Licht, Ideen und dergleichen verfügt Muslime auf diesem Gebiet die beste Arbeit leisteten. Warum wurde die Kunstschule nicht gegründet? Weil es eine theologische Funktion hatte. Aber in anderen Bereichen, was spirituelle Etikette, den Einfluss mystischer Zirkel und Gedenken usw. betrifft, haben wir alle Hände voll zu tun. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass zwei Bereiche der Kunst in der islamischen Zivilisation Ausnahmen darstellen: Der eine ist Musik und der andere Architektur.
- Auszug aus den Worten von Hassan Bolkhari; Professor der Kunstfakultät der Universität Teheran beim Treffen „Auswirkungen der islamischen Philosophie auf die Kunst; Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft"
IQNA
